Jugend bewegt Literatur

von Dez. 5, 2020Kinder- und Jugendliteratur, Lesen

Lisa Tetzner, Kurt Kläber und die Literatur der Jugendbewegung

Für die Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur kann die Bedeutung des Autorenehepaars Lisa Tetzner und Kurt Kläber (Pseudonym Kurt Held) nicht überschätzt werden.
Mit ihrer Reihe Die Kinder aus der Nr. 67 (auch „Die Kinderodyssee“) schuf Tetzner die wahrscheinlich bedeutendsten Texte der Kinder- und Jugendliteratur des Exils. Unter dem Pseudonym Kurt Held veröffentlichte Kläber sein bekanntestes Werk Die rote Zora und ihre Bande.


Die Tagung wird an die künstlerischen Anfänge des Schriftstellerehepaars erinnern. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. etablierte sich Tetzner zunächst als wandernde Märchenerzählerin, später zählte sie zu den Pionieren der Rundfunksendungen für Kinder. Nach dem Ersten Weltkrieg war Kläber als Wanderbuchhändler, kommunistischer Agitator und Journalist tätig. Er engagierte sich in der Arbeiterbildung, dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und schrieb Gedichte und Erzählungen. In dieser Zeit erhielten diverse politische und weltanschauliche Strömungen ein Forum und neue Anhänger/innen. Während sich einige Intellektuelle auf nationale Symboliken und Gesellschaftsentwürfe einließen, suchten andere internationale Solidarität und das Verbindende in Kunst und Kultur. Zum Bekanntenkreis von Tetzner und Kläber gehörten zahlreiche Persönlichkeiten, an denen das ideologische Schisma besonders deutlich wird. Die forschungs- und biographiebasierten Beiträge der Tagung werden erstmals Einblick in das Schaffen und Wirken der Autoren in dieser Zeit geben und verdeutlichen können, wie sich die Ideen aus dem Umfeld von Jugend- und Wandervogelbewegung in der zeitgenössischen Kinder- und Jugendliteratur niedergeschlagen haben. 


Die Tagung wird der neuen Tetzner/Kläber-Gesellschaft als Auftaktveranstaltung dienen. Ziel der Gesellschaft ist, das Werk der Autoren, die damit verwandte Literatur sowie auch zeithistorische kulturelle und politische Bezüge zu erforschen, um sie der Wissenschaft und interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Programm der Tagung (PDF) können Sie hier herunterladen 

Anmeldungen zu der Tagung sind bis zum 1. September 2019 per E-Mail möglich: 
bennerju(at)hu-berlin.de oder kerstin.krull(at)hu-berlin.de.

Organisation der Tagung:

Prof. Dr. Julia Benner (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Maria Becker (SIKJM, Zürich)

Judith Wassiltschenko (Georg-August-Universität Göttingen

VERANSTALTUNGSTERMIN

8. bis 10. November 2019

VERANSTALTUNGSORT

Burg Ludwigstein bei Witzenhausen

ORT

Burg Ludwigstein

VERANSTALTER

Institut für deutsche Literatur der Humboldt Universität zu Berlin

VERANSTALTUNGSPARTNER

Georg-August-Universität Göttingen SIKJM Zürich Lisa Tetzner und Kurt Kläber-Gesellschaft

FÖRDERER

Waldemar-Bonsels-Stiftung

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