Mini-Münchner Stadtschreiber*innen

von Dez 5, 2020Leseförderung, Lesen

Bibliothek in der Spielstadt Mini-München: Ein Lese- und Schreibort

Obgleich die Spiel- und Ferienstadt Mini-München eine höchst dynamische, handlungs- und kommunikationsintensive Umgebung schafft, bieten viele Einrichtungen Orte des Rückzugs, unterschiedlich tiefer Konzentration und Möglichkeiten für längerfristige Projekte der Kinder über ganze Tage und sogar zwei Wochen. Die Bibliothek in Mini-München ist ein solcher Ort. Sie ist gut mit Lesematerial ausgestattet, mit aktuellen Titeln – Kinderbuch, Jugendbuch, Sachbuch – von der Münchner Stadtbibliothek sowie mit den Titeln des Deutschen Jugendliteraturpreises 2018 durch den Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. 

Die Bibliothek in Mini-München wird von den Kindern in Eigenregie als Präsenzbibliothek betrieben. Silke Schetelig, Buchwissenschaftlerin, begleitet die Aktivitäten der Kinder, sichert Lesungen, Buchvorstellungen, Bücherempfehlungslisten, Hitlisten und vieles mehr. Die besuchenden Kinder suchen entweder nach speziellen Sachbüchern (zum Beispiel für die Vorbereitung eines Kurses, den sie vorhaben an der Mini-Münchner Hochschule zu halten) oder sie stöbern im Buchbestand und bleiben solange sie das ausgesuchte Lesematerial fesselt. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder eintägige Schreibworkshops in der Bibliothek, die auf großes Interesse stießen, u.a. in Kooperation und mit Förderung von Bayern liest e.V.

Die Mini-Münchner Stadtschreiber*innen

Im Jahr 2018 wird der aktive Part in der Bibliothek stärker als bisher in den Vordergrund gerückt. Über die Dauer von zwei Wochen wird Ludwig Bader, Absolvent des Deutschen Literaturinstituts Leipzig, Ideen, Möglichkeiten, Raum für das Selberschreiben bieten und die Kinder zu einem gemeinsamen Schreib-Projekt ermutigen, die Mini-Münchner Stadtschreiber*innen. In unterschiedlichen methodischen Anordnungen – Endlosgeschichten zum Weiterschreiben, Sammlungen von Sprachschätzen, Beschreibungen von Stadtereignissen, Schreibübungen und Schreibbeobachtungen, Sprachspielen und dergleichen – werden Fragmente einer sich permanent entwickelnden eigenständigen und von den Kindern vorangetriebenen Schreibpraxis in der Spielstadt Mini-München dokumentiert und nach und nach erweitert. Es geht also nicht (nur) um lineare Schreibprozesse, sondern auch um deren Auflösung, um möglichst vielen Kindern, die unterschiedliche Interessen und Voraussetzungen mitbringen, eine Teilnahme zu ermöglichen.

Die Ergebnisse werden mit den Kindern gemeinsam gesichtet, gelesen, zusammengeführt, redigiert und in einer Publikation zusammengestellt, die diese Schreibpraxis dokumentiert sowie ihre Ergebnisse der Kinder-Öffentlichkeit in der Spielstadt Mini-München vorstellt. Die längerfristig teilnehmenden Kinder können das Schreibprojekt täglich modifizieren, neue Ideen dazu einbringen und immer wieder neu öffnen, wie beispielsweise mit einem Schreibbüro auf dem Mini-Münchner Marktplatz. Auch die Form der Publikation liegt in ihrer Hand, ob als Kolumne in der Spielstadtzeitung, als Heft, Mappe, Kladde, Plakatsammlung – die Texte können innerhalb der Spielstadt (und in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen) auf vielfältige Art und Weise gedruckt und gebunden werden. Lesungen im geschützten Rahmen oder öffentliche „Wortverabreichungen“ könnten Beispiele für die Vorstellung der Texte durch die Autor*innen selbst sein.

VERANSTALTUNGSTERMIN

6. bis 17. August 2018

VERANSTALTUNGSORT

Spielstätte Mini-München im Olympiapark München

ORT

München

VERANSTALTER

Kultur und Spielraum e.V.

FÖRDERER

Waldemar-Bonsels-Stiftung Landeshauptstadt (LH) München Sozialreferent der LH München Stadtjugendamt der LH München

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