Leserrezensionen auf Online-Portalen. Eine inhaltsanalytische Untersuchung

von Dez 7, 2020Wissen, Wissenschaftsförderung

Das Projekt der Professur für Neuere deutsche Literatur (NdL) und Literaturvermittlung mit dem Institut für Kommunikationswissenschaft (KoWi) bildet den Auftakt einer Forschungsreihe des Bamberger Arbeitskreises zur Lese- und Leserforschung (BALL). 
Das Forschungsteam um Martin Rehfeldt, M.A. wird vor allem empirisch untersuchen, wie sich Buchrezensionen reiner Hobby-Rezensenten von denen professioneller Leser wie Feuilleton-Journalisten oder Literaturwissenschaftlern unterscheiden. Bisher existieren zu dieser Frage noch keine belastbaren Daten, obwohl Leserrezensionen durch Weblogs, Social Reading-Plattformen oder Online-Buchhändler in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend gleichberechtigt neben klassischen journalistischen Rezensionen stehen. Aus Befragungen ist zudem bekannt, dass sich viele Leser eher an anderen, nicht-professionellen Lesern (Peers) orientieren als an den Empfehlungen einschlägiger Experten. Kundenrezensionen im Internet haben dieses Phänomen nicht nur verstärkt, sondern auch beobachtbar gemacht: Der Informationsaustausch, der früher vor allem in interpersonellen Gesprächen stattgefunden hat, liegt nun als analysierbares Textkorpus im Internet vor.
Durch die Analyse dieses Korpus – mit Schwerpunkt auf Amazon-Rezensionen – werdenfolgende Fragen beantwortet:

  • Welche Kriterien legen die Verfasser von Leserrezensionen an?
  • In welchem (quantitativen aber auch formalen) Verhältnis stehen Informations- und  Meinungsanteil der Rezensionen?
  • Gibt es Hinweise darauf, dass sich Verfasser von Leserrezensionen als Teil einer
  • „reading community“ verstehen, die Kommunikation unter Gleichen anstrebt?
  • Gibt es eine Leseransprache? Falls ja, welche Form hat sie?
  • Gibt es eindeutig identifizierbare Rezensententypen? (Etwa: Vielschreiber vs. Gelegenheitsschreiber, Generalisten vs. Spezialisten etc.)?
  • Thematisieren Leserrezensionen eigene Erfahrungen und Erwartungen der Verfasser bzw. gibt es einen stärkeren Ich-Bezug in den Texten, als das in professionellen Rezensionen der Fall ist?
  • Zu welchen kulturellen Artefakten stellen Leser Bezüge her? (z.B. Filme)
  • Lassen sich sprachliche Besonderheiten feststellen?
VERANSTALTUNGSTERMIN

März 2013 bis August 2014

VERANSTALTUNGSORT

Otto-Friedrich-Universität Bamberg

ORT

Bamberg

VERANSTALTER

Martin Rehfeldt

VERANSTALTUNGSPARTNER

Professur für NdL und Literaturvermittlung der Universität Bamberg

Institut für Kommunikationswissenchaft der Universität Bamberg

BALL (Bamberger Arbeitskreis zur Lese- und Leserforschung)

FÖRDERER

Waldemar-Bonsels-Stiftung

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